top of page

Was macht eigentlich eine Psychotherapie? – Mythen und Fakten

  • Autorenbild: michaelarojko
    michaelarojko
  • 14. Juli
  • 2 Min. Lesezeit

Viele Menschen haben schon einmal darüber nachgedacht, psychotherapeutische Hilfe in Anspruch zu nehmen – und mindestens genauso viele haben Fragen oder sogar Vorbehalte. Vielleicht haben Sie schon Sätze gehört wie „Da redet man doch nur“ oder „Das ist doch nur was für schwere Fälle“.


In diesem Beitrag möchte ich mit einigen dieser Mythen aufräumen und Ihnen ein klares Bild davon geben, was Psychotherapie wirklich bedeutet.


Mythos 1: „Psychotherapie ist nur für Menschen mit schweren psychischen Erkrankungen“


Fakt: Psychotherapie kann in vielen Lebenssituationen hilfreich sein – nicht nur bei schweren Diagnosen.


Ob Ängste, depressive Verstimmungen, Überlastung, Beziehungsprobleme oder psychosomatische Beschwerden: Therapie bietet Unterstützung, wenn die eigenen Bewältigungsstrategien nicht mehr ausreichen. Sie ist also keineswegs ein „letzter Ausweg“, sondern kann frühzeitig helfen, das Leben wieder stabiler und erfüllter zu gestalten.


Mythos 2: „In der Therapie redet man nur – das bringt doch nichts“


Fakt: Das Gespräch ist das zentrale Werkzeug – und hat eine viel tiefere Wirkung, als man auf den ersten Blick vielleicht denkt.


In der individualpsychologischen Therapie arbeite ich analytisch. Das bedeutet: Wir nehmen uns Zeit, das eigene Erleben, die Beziehungsmuster und die zugrunde liegenden Motive zu verstehen. Oft zeigt sich, dass aktuelle Schwierigkeiten ihre Wurzeln in früheren Erfahrungen haben.


Durch das gemeinsame Nachdenken, das bewusste Wahrnehmen und das Verstehen von Zusammenhängen entsteht Raum für neue Perspektiven und nachhaltige Veränderungen. Es geht also nicht um „Übungen“ im klassischen Sinn, sondern um Einsicht, Selbstreflexion und das bewusste Erleben im Hier und Jetzt.


Mythos 3: „Wenn ich zur Therapie gehe, heißt das, dass ich schwach bin“


Fakt: Im Gegenteil – Hilfe anzunehmen erfordert Stärke. Sich einzugestehen, dass man Unterstützung braucht, ist ein mutiger Schritt. Viele Menschen empfinden es im Nachhinein als befreiend, sich auf den Prozess einzulassen.


Mythos 4: „Nach ein paar Sitzungen ist alles gelöst“


Fakt: Veränderung braucht Zeit. Manchmal reichen wenige Sitzungen, um eine akute Krise zu bewältigen. Häufig dauert ein therapeutischer Prozess jedoch mehrere Monate – abhängig von der Fragestellung und der eigenen Situation. Wichtig ist: Fortschritt geschieht Schritt für Schritt, und jeder Weg ist individuell.


Fazit: Psychotherapie als Chance


Psychotherapie bedeutet nicht, dass „etwas mit einem nicht stimmt“, sondern dass man sich aktiv um sein seelisches Wohlbefinden kümmert. Sie eröffnet neue Perspektiven, stärkt Ressourcen und kann helfen, belastende Muster zu durchbrechen.


Vielleicht fragen Sie sich selbst: „Könnte mir das auch helfen?“ Wenn Sie das Gefühl haben, dass Probleme Ihren Alltag deutlich belasten, ist es ein guter Zeitpunkt, sich Unterstützung zu holen.

 
 
 

Aktuelle Beiträge

Alle ansehen
Hilfe annehmen ist keine Schwäche

Hilfe anzunehmen ist kein Zeichen von Schwäche, sondern von Mut, Selbstkenntnis und Stärke. Es zeigt, dass wir unsere Grenzen erkennen, Verantwortung übernehmen und uns Unterstützung zutrauen. Hilfe k

 
 
 

Kommentare


bottom of page